Ewald Arenz – Der große Sommer (Rezension)

Ewald Arenz - Der grosse Sommer Buchcover
(Copyright: DuMont Buchverlag)

Erscheinungsdatum: 26.03.2021
(DuMont Buchverlag GmbH & Co. KG, 320 Seiten, ISBN 3832181539)

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Inhalt

Die Sommerferien stehen vor der Tür, sind für den 16-jährigen Frieder aber schon fast gelaufen: Statt mit seiner Familie in den Urlaub zu fahren, wird er bei seinen Großeltern einquartiert und muss für die Nachprüfung in Mathe und Latein lernen, damit er das Schuljahr nicht wiederholen muss.

Zum Glück gibt es da noch seinen besten Freund Johann, seine ebenfalls daheimgebliebene, fast gleichaltrige Schwester Alma – und Beate, in die er sich bei einer zufälligen Begegnung im Schwimmbad sofort verliebt.

Frieder verbringt einen einzigartigen Sommer voller Gegensätze: Freude, Unbeschwertheit, Liebe und Freundschaft stehen Sorge, Streit, Angst und Tod gegenüber. Frieder erlebt vieles zum ersten Mal und wird dadurch letztlich zu dem Mann, der er heute – 40 Jahre später – ist, wie er in lose eingestreuten Episoden auf einem Friedhof reflektiert.

Meine Meinung

Ewald Arenz überzeugte mich, wie schon in „Alte Sorten“, auch in „Der große Sommer“ mit seiner ausdrucksstarken Sprache und schildert Frieders Gedanken und Gefühle sehr pointiert, ohne ins Überladene oder Kitschige abzudriften.

Ich konnte beim Lesen den Spirit dieses für Frieder so besonderen Sommers nachfühlen und fand es sehr gelungen erzählt, welche Bedeutung für ihn auch scheinbare Banalitäten hatten, weil auch sie ihn zu dem Mann gemacht haben, der er heute ist. Meine Lieblingsfigur war sein Großvater – ein Inbegriff des Sprichworts „harte Schale, weicher Kern“, dabei aber keinesfalls zu klischeehaft geraten.

Mein einziger kleiner Kritikpunkt an diesem Buch sind die Episoden, die eben nicht in Frieders „großem Sommer“ spielen, sondern in der Gegenwart. Nicht grundsätzlich, sondern weil ich mir von der Auflösung, was ihn als älteren Mann auf den Friedhof führt, mehr erwartet hatte. Hier plätscherte für mich vor allem das Ende ein bisschen dahin. Perfekt wäre für mich an dieser Stelle zum Beispiel noch mal eine überraschende Wende gewesen, die vielleicht das eine oder andere im Nachhinein noch mal in anderem Licht hätte erscheinen lassen.

Das ist aber Kritik auf hohem Niveau und war letztendlich höchstens noch der Punkt, der das Buch für mich nicht zum absoluten Lesehighlight gemacht hat – sehr gut gefallen hat es mir aber dennoch.

Thalia
(*)

Fazit

Ich bin eigentlich kein großer Fan von Entwicklungsromanen. Diesen hier habe ich aber sehr gerne gelesen und hätte mir sogar gewünscht, dass er noch ein bisschen länger wäre. (Das kommt selten vor; oftmals finde ich Bücher eher zu lang geraten und wünsche mir eine straffere Erzählweise. 😉 )

Große Leseempfehlung für alle, die sich in die eigene Jugend zurückversetzen lassen möchten.

Tipp: Allen, die dieses Buch mochten, kann ich auch „Man vergisst nicht, wie man schwimmt“ von Christian Huber sehr ans Herz legen.

Bewertung

(Danke an den DuMont Buchverlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Keine weitere Vergütung erhalten.)

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