Mein Lesejahr 2021

Meine Top 5-Lesehighlights des Jahres

Late to the party? Ende Februar 2022 ist es natürlich ein bisschen spät für einen Rückblick auf das Lesejahr 2021. Aber nicht zu spät! Hier sind meine ultimative Jahresstatistik sowie meine Top 5-Bücher des Jahres.

Die Statistik

2021 ist schon eine ganze Weile Vergangenheit. Insgesamt betrachtet war es wahrscheinlich für die meisten von uns ein durchwachsenes Jahr. Die Corona-Pandemie hat unser Leben nach wie vor in großen Teilen beeinflusst. Vielleicht hatte ich auch deshalb besonders viel Zeit zum Lesen. Schon seit einer ganzen Weile tracke ich meine Bücher mit der App Bookstats, die für 2021 folgende Statistik anzeigt:

Ich weiß, dass es in der Buchcommunity umstritten ist, seinen Lesestatus zu tracken und diesen auch noch zu veröffentlichen. Lesen sollte Spaß machen und kein Wettbewerb sein, und als solcher soll meine Statistik auch auf keinen Fall verstanden werden. Ich freue mich einfach, dass ich 2021 so viel Lesezeit hatte und so viele gute Bücher gelesen habe!

Die Top 5

Und was waren nun die fünf besten Bücher, die ich 2021 gelesen habe? Gar nicht so einfach zu bestimmen. Tatsächlich habe ich mehr als die Hälfte der 75 gelesenen Büchern mit 4 – 5 Sternen bewertet, das war also für die Auswahl fünf besonderer Highlights nicht unbedingt hilfreich.

Letztendlich habe ich eine relativ spontane und emotional geleitete Auswahl getroffen. So ist die nachfolgende Liste von fünf Büchern entstanden, die mich auf unterschiedliche Art ganz besonders berührt, gefesselt oder auch einfach „nur“ bestens unterhalten haben (was auch schon ganz viel wert sein kann). Oder alles zusammen!

In diesem Sinne ist es vielleicht doch gar nicht so schlecht, den Rückblick „jetzt erst“ zu verfassen. Denn oft finde ich es mit einem gewissen zeitlichen Abstand leichter zu beurteilen, welche Bücher bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen und nicht nur eine vorübergehende Euphorie geweckt haben. (Und vorab gesagt: Die Bücher sind in der Reihenfolge hier aufgelistet, in der ich sie gelesen habe, da es mir zu schwer fällt, sie auch noch mal in eine Rangliste zu bringen.) Los geht’s!

Katharina Fuchs – Lebenssekunden

Buchcover Katharina Fuchs Lebenssekunden
(Copyright: Droemer Knaur)

Sehr früh im Jahr war „Lebenssekunden“ von Katharina Fuchs ein Highlight für mich: Es geht um zwei Mädchen bzw. junge Frauen, die unter ganz verschiedenen Umständen in den 1950er und 1960er Jahren in der BRD und der DDR aufwachsen. Vor dem großen historischen Hintergrund der Zuspitzung der politischen Situation zwischen den beiden deutschen Staaten verbinden sich ihre Schicksale auf ganz unerwartete Weise. Mir gefiel dabei besonders das Bild von den titelgebenden „Lebenssekunden“, die von jetzt auf gleich alles verändern können, und ich habe nach dem Lesen noch oft daran gedacht.

Linn Strømsborg – Nie nie nie

Buchcover Linn Stromsborg - Nie nie nie
(Copyright: Dumont Buchverlag)

„Nie nie nie“ von Linn Strømsborg wurde 2021 ziemlich gehypt, und das fand ich absolut gerechtfertigt. In diesem Fall weniger, weil das Buch literarisch betrachtet so sensationell wäre – obwohl es sehr gut zu lesen war und mir auch sehr gefallen hat -, als eher wegen des Themas. Eine Frau über 30, die keine Kinder will – leider in der heutigen Zeit immer noch eine „Besonderheit“, die andere viel zu oft kommentieren oder gar abwerten müssen, statt ganz einfach die Entscheidung oder das Empfinden anderer zu respektieren. Ich finde, jede:r sollte dieses Buch lesen, unabhängig vom eigenen Kinderwunsch.

Kristina Hauff – Unter Wasser Nacht

Buchcover Kristina Hauff Unter Wasser Nacht
(Copyright: hanserblau)

„Unter Wasser Nacht“ von Kristina Hauff fand ich herausragend gut erzählt. Natürlich gefiel mir auch der Plot, aber nahezu unschlagbar war für mich die ganz besondere Atmosphäre, die die Autorin hier kreiert hat. Mich zog es jedenfalls in Gedanken beim Lesen direkt an die Elbe (und später im Jahr war ich wirklich noch da, wozu nicht zuletzt tatsächlich dieses Buch beigetragen hatte).

Ashley Audrain – Der Verdacht

Buchcover Ashley Audrain Der Verdacht
(Copyright: Penguin Verlag)

„Der Verdacht“ von Ashley Audrain wäre, wenn ich mich entscheiden müsste, vielleicht als mein absolutes Jahreshighlight zu bezeichnen. Zum Glück muss ich mich nicht entscheiden. 😉 Auf jeden Fall hat mich diese Geschichte über eine Mutter, die ihr erstgeborenes Kind nicht lieben kann und für „böse“ hält, während das zweite vergöttert wird, unheimlich in ihren Bann gezogen. „Unheimlich“ ist ein gutes Stichwort, denn einen gewissen subtilen Grusel übte das Ganze auf mich tatsächlich aus. Irgendwie ist das so ein Buch, bei dem ich mir wünschen würde, ich könnte es noch mal zum ersten Mal lesen. Sehr große Leseempfehlung!

Jérôme Loubry – Der Erlkönig

Buchcover Jérôme Loubry Der Erlkönig
(Copyright: Ullstein Buchverlag)

Und schließlich noch „Der Erlkönig“ von Jérôme Loubry. Dieses Buch hat mich fertig gemacht! An einem Freitagabend (an dem ich auch noch allein zu Hause war!) „musste“ ich es noch bis nach Mitternacht zu Ende lesen, konnte dann nicht schlafen und war auch am nächsten Tag noch ziemlich durcheinander. Das war mit Abstand das intensivste Leseerlebnis in diesem Jahr. Zum Inhalt des Buchs kann ich gar nicht so viel sagen, ohne zu spoilern. Nur so viel: Die Untiefen der menschlichen Psyche kennen keine Grenzen. Das Buch ist bestimmt nicht für jede*n etwas (Triggerwarnung für sexuelle Gewalt sowie Gewalt gegen Kinder und Tiere!), aber ich konnte mich dem Sog einfach nicht entziehen.

Fazit

Das Lesejahr 2021 war für mich quantitativ, aber vor allem – und das ist natürlich das Wichtigste – qualitativ herausragend. Ob 2022 da mithalten kann? Wir werden es am Ende des Jahres sehen!

Kennt ihr eines meiner Jahreshighlights, und wenn ja, was ist eure Meinung? Schreibt es mir gern in die Kommentare oder schickt mir eine Nachricht.

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