Mein Lesejahr 2022

Meine Top 5-Lesehighlights des Jahres

Das neue Jahr ist noch keine zwei Wochen alt – also können wir doch gut und gerne noch mal auf das vergangene Lesejahr zurückblicken! Hier sind meine ultimative Jahresstatistik sowie meine Top 5-Bücher des Jahres 2022.

Die Statistik

2022 war global gesehen ein schlimmes Jahr. Und doch war es auch ein Jahr, in dem viele von uns mit dem allmählichen Abflauen der Corona-Pandemie – ob nun gefühlt oder tatsächlich, sei dahingestellt – weitgehend zur Normalität zurückkehren konnten. Ich für meinen Teil war dankbar dafür, wieder mit besserem Gefühl reisen zu dürfen.

Und gelesen habe ich in diesem Jahr sogar noch mehr als 2021. Dabei geholfen hat sicherlich, dass ich im Frühjahr 2022 diesen Blog ins Leben gerufen habe und immer mehr über die Bücher berichten wollte, die für mich in diesem Jahr wichtig waren.

Wie schon im letzten Jahr zeige ich euch an dieser Stelle wieder meine Statistik aus der App Bookstats, mit der ich die von mir gelesenen Bücher tracke:

82 Bücher waren es also am Ende – eine unwichtige Zahl, da es natürlich auf Qualität statt Quantität ankommt. Aber ich freue mich darüber, dass ich 2022 so viel Lesezeit hatte – und die Qualität scheint ja definitiv auch gestimmt zu haben, bei einem Bewertungsschnitt von ganzen 4 Sternen! Nicht zuletzt ist das ein gutes Zeichen dafür, dass ich meine Lektüren treffsicher ausgewählt habe.

Abgebrochen habe ich in diesem Jahr nur 2 Bücher (einen Thriller, der mir zu langweilig, und einen, der mir zu brutal war – es bleibt ein schwieriges Genre für mich 😉 ).

Die Top 5

Und was waren nun die fünf besten Bücher, die ich 2022 gelesen habe? Diese auszuwählen, fiel mir in diesem Jahr interessanterweise sogar leichter als im letzten. Vielleicht, weil ich bei einigen Büchern schon direkt beim Lesen das Gefühl hatte: Das wird ein absolutes Jahreshighlight.

Aber dennoch ist es immer wieder aufs Neue spannend, ob dieses Gefühl auch über längere Zeit erhalten bleibt oder wieder verblasst. Manchmal mogeln sich auch Bücher in die Jahresbestenliste, die man zuerst gar nicht so außergewöhnlich fand, aber letztlich doch lange im Gedächtnis bleiben.

Da ich in diesem Jahr auch relativ viele Sachbücher gelesen habe, habe ich zuerst überlegt, eine Unterteilung nach Genres vorzunehmen. Aber am Ende zählt doch nur, was mir ein Buch gegeben hat – ob Sachbuch oder Roman, ist dabei zweitrangig. Und so folgen nun meine Top 5 aus dem Jahr 2022 – in der Reihenfolge, in der ich sie gelesen habe!

Ronja von Wurmb-Seibel – Wie wir die Welt sehen

Buchcover Ronja von Wurmb-Seibel Wie wir die Welt sehen
(Copyright: Kösel-Verlag)

Wohl kaum ein anderes Buch habe ich in diesem Jahr so häufig weiterempfohlen wie „Wie wir die Welt sehen“ von Ronja von Wurmb-Seibel.  Für mich war es im März einfach das richtige Buch zur richtigen Zeit – zwei Jahre Pandemie und Lockdowns, der erste Angriffskrieg in Europa seit rund 80 Jahren hatte gerade begonnen. Dazu und zu allen möglichen anderen Themen „dank“ des Internets eine Informationsflut, deren Wahrheitsgehalt nicht immer leicht einzuschätzen ist – wann wäre ein besserer Zeitpunkt, sich mit dem eigenen Konsum von Nachrichten auseinanderzusetzen?

Dieses Buch hat mir im wahrsten Sinne des Wortes eine neue Weltsicht eröffnet und mich dazu angeregt, mich weiter mit den angesprochenen Themen zu befassen. Nach wie vor kann ich es nur jedem ans Herz legen!

Kristine Bilkau – Nebenan

Buchcover Kristine Bilkau Nebenan
(Copyright: Luchterhand Literaturverlag)

Manchmal kann man ja gar nicht so genau sagen, warum man nun SO begeistert von einem bestimmten Buch ist. Und nein, es lag bei „Nebenan“ von Kristine Bilkau nicht daran, dass eine der Hauptfiguren so heißt und so als ist wie ich und auch noch ihr Partner so heißt wie mein Mann, wie ich in meinem Monatsrückblick Mai eher scherzhaft angemerkt habe. 😉

„Nebenan“ ist ein Buch, in dem äußerlich nicht viel passiert, das aber viel mit dem Inneren der Protagonistinnen arbeitet und dabei – manchmal fast nebenbei – viele auch gesellschaftlich relevante Themen anspricht. Für mich war Kristine Bilkau dafür völlig zu Recht für den Deutschen Buchpreis 2022 nominiert – und ich habe mich sehr gefreut, als ich das erfuhr, denn das Buch hatte mich schon vorher begeistert. 🙂

Nadine Pungs – Nichtmuttersein

Buchcover Nadine Pungs Nichtmuttersein
(Copyright: Piper Verlag)

Das zweite Sachbuch in meiner kleinen Auswahl. „Nichtmuttersein“ ist keinesfalls ein Plädoyer gegen das Kinderkriegen, sondern im Gegenteil eines für die Akzeptanz unterschiedlichster Lebensentwürfe und für die Verständigung von Menschen mit und ohne Kinderwunsch. Die Gründe dafür oder dagegen, Kinder haben zu wollen, sind vielfältig und individuell und müssen auch nicht im Einzelnen von allen anderen verstanden werden – das habe ich aus diesem Buch mitgenommen.

Und nicht zuletzt ist Nadine Pungs eine großartige und sympathische Frau und ich habe nach der Lektüre dieses Buchs noch einige Interviews und Podcasts mit ihr gehört, die ich noch mal ebenso bereichernd fand.

Daniela Dröscher – Lügen über meine Mutter

Buchcover Daniela Dröscher Lügen über meine Mutter
(Copyright: Kiepenheuer & Witsch)

Wenn ich darauf wetten sollte, welches Buch in diesem Jahr am häufigsten auf Instagram gezeigt wurde – zumindest außerhalb der sehr zahlreich dort vertretenen Genres Fantasy und New Adult, die ich aber nicht verfolge -, dann würde ich wohl auf „Lügen über meine Mutter“ von Daniela Dröscher setzen. Und dass es so häufig gezeigt wurde, ist ebenso berechtigt wie die Buchpreis-Nominierung. Ein fantastischer autofiktionaler Roman, in dem wohl alle, die in den 1980ern aufgewachsen sind, etwas aus der eigenen Kindheit wiedererkennen dürften – auch wenn es sicher nicht in jeder Familie, wie in der hier beschriebenen, um das Thema Gewicht ging.

Julia Friese – MTTR

Buchover Julia Friese MTTR
(Copyright: Wallstein Verlag)

Zu „MTTR“ von Julia Friese kann ich nur das wiederholen, was ich schon im Fazit meiner Rezension gesagt habe: Es ist ein Buch für alle. Mütter, die sich verstanden fühlen wollen. Mütter, die bewusst gegen die beschriebenen Strukturen angehen möchten. Nichtmütter, sie sich in ihrem Nichtkinderwunsch bestätigen lassen wollen. Noch-nicht-Mütter, die vorbereitet sein wollen auf das, was auf sie zukommen kann. Und schließlich werden sich auch alle Lesenden in der einen oder anderen Weise mit der Perspektive von Teresa als Kind (ihrer Eltern) identifizieren können. Wenn ich aus diesem Jahr nur einen einzigen Roman empfehlen dürfte, dann wäre es wohl dieser hier.

Fazit

Das Lesejahr 2022 war für mich quantitativ, aber vor allem – und das ist natürlich das Wichtigste – qualitativ herausragend. Die Auswahl meiner Bücher hat sich leicht verändert und aus meiner Sicht verfeinert, denn ich habe mich mit vielen Themen befasst, mit denen ich vorher so gut wie keine Berührungspunkte hatte. Das Lesejahr 2023 kann jedenfalls nun getrost kommen – ich bin bereit für viele neue spannende, erkenntnisreiche, ergreifende und vielleicht auch mal lustige Bücher!

Kennt ihr eines meiner Jahreshighlights, und wenn ja, was ist eure Meinung? Schreibt es mir gern in die Kommentare oder schickt mir eine Nachricht.

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