Mein Lesemonat Mai 2022

Juni ist Urlaubszeit – bei mir jedenfalls häufig und auch (endlich wieder) in diesem Jahr, deshalb komme ich jetzt erst dazu, auf meinen Lesemonat Mai zurückzublicken. 5 Romane habe ich gelesen, die zumindest optisch sehr gut zusammenpassen – wie ihr gleich feststellen werdet, haben alle etwas Blaues im Cover. Das war aber Zufall und ist mir selbst erst hinterher aufgefallen. 😀 Außerdem wurden alle von Frauen verfasst, was auch Zufall war, aber kein ganz so verwunderlicher, da ich zu geschätzten 80% nur Bücher von Frauen lese. Nun aber los mit der Rückschau auf den Lesemonat Mai!

Spitzenreiterin Jovana

Buchcover Jovana Reisinger Spitzenreiterinnen
(Copyright: Verbrecher Verlag)

Auf „Spitzenreiterinnen“ von Jovana Reisinger war ich vor dem Lesen sehr gespannt gewesen, weil ich einerseits viel Gutes, andererseits auch die eine oder andere nicht ausschließlich positive Meinung darüber gelesen hatte. Außerdem fand ich die Idee, die Hauptfiguren nach Frauenzeitschriften zu benennen, sehr originell. Mir hat das Buch dann auch tatsächlich sehr gut gefallen. Eine aufrüttelnde Lektüre, in der ich mich das eine oder andere Mal wiedergefunden habe – vielleicht sogar öfter, als mir lieb gewesen wäre.

… und der letzte Platz geht an …

Buchcover Anne Tyler Launen der Zeit
(Copyright: Kein & Aber Verlag)

„Launen der Zeit“ von Anne Tyler war für mich leider ein Reinfall, anders kann ich es nicht sagen. Ich hatte das Buch gewonnen und hätte sonst wohl ehrlicherweise auch nicht von mir aus dazu gegriffen, denn schon der Klappentext sprach mich nicht unbedingt an – aber ich habe dem Buch eine ernsthafte Chance gegeben und auch etwa zwei Drittel tapfer durchgehalten. Irgendwann übermannte mich aber leider die Langeweile und die Erkenntnis, dass wohl nichts (für mich) Interessantes mehr passieren würde, sodass ich den Rest dann nur noch überflogen habe. Eine Rezension fand ich daher nicht angebracht. Schade, aber manchmal ist es einfach nicht das richtige Buch zur richtigen Zeit.

Wohin führt der letzte Weg?

Buchcover Eve Smith Der letzte Weg
(Copyright: Heyne Verlag)

Nach dieser Erfahrung brauchte ich mal wieder etwas Packendes. „Der letzte Weg“ von Eve Smith war für mich ein Experiment – ich war mir im Vorfeld nicht sicher, ob ich in Zeiten wie diesen wirklich etwas über eine Gesundheitskrise lesen möchte, auch wenn selbige im Buch ganz anderer Art ist als die Corona-Pandemie. Zum Glück habe ich es trotzdem getan. Zwar erinnerten mich manche Aspekte tatsächlich eher unangenehm an das, was wir zum Teil schon als unsere Gegenwart bezeichnen müssen – aber eben das ließ mich auch auf besondere Art in die Geschichte eintauchen und stellte eine Verbindung zu meinem eigenen Empfinden her, die ich wahrscheinlich nicht in der gleichen Art verspürt hätte, wenn alles Beschriebene auf mich völlig utopisch bzw. dystopisch gewirkt hätte. So war „Der letzte Weg“ für mich eine interessante Lektüre, die ich mir an der einen oder anderen Stelle noch etwas spannender gewünscht hätte.

Mittendrin statt nur nebenan

Buchcover Kristine Bilkau Nebenan
(Copyright: Luchterhand Literaturverlag)

Irgendwas an „Nebenan“ von Kristine Bilkau hat mich sofort angesprochen – etwas, das ich nicht richtig erklären kann. Klar, eine der beiden Hauptfiguren heißt genauso wie ich und ist auch in meinem Alter (… und später beim Lesen stellte ich auch noch fest, dass auch ihr Partner genauso heißt wie mein Mann :-D), aber das allein war es sicher nicht. Auf der anderen Seite war ich vor der Lektüre nach meiner bescheidenen Erfahrung mit „Launen der Zeit“, siehe oben, etwas skeptisch, denn auch „Nebenan“ wurde in verschiedenen Rezensionen, die ich vorher dazu gelesen hatte, eine gewisse Handlungsarmut nachgesagt. Letztendlich war aber jede Befürchtung absolut unbegründet, denn ganz unerwartet wurde dieses Buch zum Lesehighlight für mich! Ein klarer Beweis, dass mich durchaus auch leise und unaufgeregt erzählte Geschichten begeistern können, wenn sie gut verpackt sind. Oder, wie in diesem Fall, ganz herausragend!

… und zum Abschluss noch ein Mindf*ck

Buchcover Adeline Dieudonne 23 Uhr 12 Menschen in einer Nacht
(Copyright: dtv)

Den Lesemonat abgeschlossen habe ich dann noch mit „12 Uhr Menschen in einer Nacht“ von Adeline Dieudonné, einer von mir seit der Lektüre ihres Buchs „Das wirkliche Leben“ sehr geschätzten belgischen Autorin. Ihr neuestes Buch hat mich aber leider nicht so sehr abgeholt, sondern eher verstört – lest hier, warum.

Fazit

Der Mai war lesetechnisch ziemlich extrem für mich – ein ganz großes Highlight stand neben einem ganz großen Flop, eine spannende (wahrscheinlich gar nicht mal so dystopische …) Dystopie neben ganz gegenwärtigen Geschichten. Ein abgedrehtes und surreales Fantasiewerk (bitte nicht verwechseln mit dem Genre Fantasy!) neben Plots, die kaum näher an der Realität sein könnten. Alles in allem ein interessanter Lesemonat, aus dem ich natürlich insbesondere mein Highlight „Nebenan“ von Kristine Bilkau sehr weiterempfehlen kann.

Welche(s) der Bücher kennt ihr schon oder möchtet ihr auch gerne lesen? Schreibt es mir gern in die Kommentare oder schickt mir eine Nachricht.

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