Mein Lesemonat Dezember 2022
Mein Lesemonat Dezember war mit 8 beendeten Büchern ein sehr gelungener Jahresabschluss. Dank eines Urlaubs und entspannter Feiertage hatte ich viel Lesezeit und konnte auch den Stapel ungelesener Bücher etwas abtragen – ein Werk musste tatsächlich über 6 Jahre darauf verharren … Aber lest selbst!
Kinder historischer Zeiten
Weil mir schon „Die geliehene Schuld“ von Claire Winter vor einigen Jahren so gut gefallen hatte, forderte ich in diesem Herbst ein Rezensionsexemplar ihres neuesten Werks „Kinder des Aufbruchs“ an – um danach erst festzustellen, dass es hierzu schon eine Vorgeschichte gibt, nämlich „Kinder ihrer Zeit“. Diese führte ich mir noch schnell zu Gemüte, ehe es dann – fast – nahtlos mit dem Folgeband weiterging. Lest hier und hier nach, wie mir die insgesamt über 1000 Seiten über das Leben der Zwillingsschwestern Emma und Alice – von der Flucht aus Ostpreußen bis hin zur „68er“-Studentenbewegung – gefallen haben!
Geschichtsstunde mal anders
Die österreichische Kaiserin Si(s)si kannte ich bis dato fast nur aus den berühmten Filmen mit Romy Schneider – Zeit also, sich der historischen Person ein wenig mehr anzunähern. Das Buch von Karen Duve ist eine Mixtur aus Episoden und Anekdoten aus dem Leben der Kaiserin und ihres Gefolges – oft ironisch-distanziert und amüsant, ab und zu bleibt einem das Lachen aber auch im Halse stecken. Meine vollständige Rezension ist hier nachzulesen.
Wie wir lernen, die Welt und den Tod so zu sehen, wie sie wirklich sind
Nicht weniger als das versprechen Hans Rosling und Jasmin Schreiber mit ihren jeweiligen Büchern. Beide mit einem Augenzwinkern, beide voller Fakten, aber nie trocken und langweilig.
„Factfulness“ stellt das Weltbild, das viele von uns haben dürften, gnadenlos auf den Kopf (wichtigstes Learning: Etwas kann besser werden und trotzdem (noch) schlecht sein!) und sei allen empfohlen, die ihre Sicht auf (fast) alle denkbaren Dinge hinterfragen möchten.
„Abschied von Hermine“ befasst sich mit den Themen Sterben, Tod und Trauer. Kaum jemand beschäftigt sich gerne damit, und doch betreffen sie uns alle, denn zumindest um den eigenen Tod wird niemand herumkommen. Jasmin Schreiber nähert sich den dazugehörigen Erkenntnissen der aktuellen Forschung auf humorvolle, aber dennoch stets respektvolle Art. Den roten Faden bildet das kurze Leben ihres titelgebenden Hamsters Hermine – und eben auch dessen Ende. Ein Buch, das mich nachdenklich gestimmt und stellenweise auch sehr berührt hat.
Eine geniale Idee …
.. war es zweifellos, dieses Buch zu lesen, das mich zum ersten Mal in meiner „Lesekarriere“ nach Japan entführte. Es geht um die Mittdreißigerin Frau Shibata, die sich in ihrer Firma von ihren männlichen Kollegen ausgenutzt fühlt – als Putzfrau, Kaffeekocherin, Mädchen für alles, obwohl sie selbst hochqualifiziert ist. Also erfindet sie kurzerhand eine Schwangerschaft, und ab da wendet sich das Blatt: Frau Shibata werden plötzlich alle unangenehmen Aufgaben abgenommen, sie kann pünktlich Feierabend machen. Und irgendwann verschwimmen Realität und Lüge, sodass Frau Shibata selbst und irgendwie auch wir Leser*innen plötzlich an die Schwangerschaft glauben …
Ein amüsanter und kurzweiliger Roman, natürlich mit ernstem Hintergrund, hier und da ein wenig überladen, aber dennoch für mich ein großes Lesevergnügen.
Im verflixten 7. Jahr …
… nachdem es in meinen Besitz übergegangen ist, habe ich endlich dieses Buch gelesen! (Es ist übrigens auch das 7. Jahr meiner Ehe – das Buch habe ich damals kurz nach der Hochzeit gekauft, aber diese Ereignisse fanden nur zufällig im selben Jahr statt. 😉 )
Ich weiß nicht, warum ich es so lange im Regal habe stehen lassen – da a-ha seit über 20 Jahren meine absolute Lieblingsband ist, müsste die Autobiographie des Sängers und Frontmanns Morten Harket doch eigentlich von besonderem Interesse für mich sein, möchte man meinen. Irgendwie kam es trotzdem nie dazu. Aber nun war es endlich so weit – viele neue Erkenntnisse brachte mir das Werk ehrlicherweise nicht, aber es war gut zu lesen und verdiente es definitiv nicht, jahrelang im Regal verstaubt zu sein!
Schwarzer Schnee
In der dunklen Jahreszeit war mir auch mal wieder nach einem richtig spannenden Thriller, gerne auch mit Mystery-Elementen. Zufällig bin ich auf dieses Buch von der erfolgreichen isländischen Autorin Yrsa Sigurdardóttir gestoßen, das mir hierfür sehr passend schien und über weite Strecken auch sehr zugesagt hat – lest hier nach, warum es mich am Ende dennoch leider nicht ganz überzeugen konnte.
Fazit
Der Dezember war ein abwechslungsreicher Lesemonat mit Büchern aus ganz verschiedenen Genres und zu ganz verschiedenen Themen – ausnahmslos alle haben mir gut bis sehr gut gefallen. Was wünscht man sich zum Jahresabschluss mehr, als dass das Lesejahr 2023 genauso gut weitergeht?
Welche(s) der Bücher kennt ihr schon oder möchtet ihr auch gerne lesen? Schreibt es mir gern in die Kommentare oder schickt mir eine Nachricht.