Mein Lesemonat April 2022

Alles neu macht der Mai – aber vorher blicken wir natürlich noch zurück auf den vergangenen Monat, meinen Lesemonat April. Mit „nur“ 5 Büchern habe ich nicht ganz so viel gelesen wie sonst meistens, aber zwischendurch war ja auch Ostern und auch sonst war einiges los, das mich ab und zu vom Lesen abhielt. Nichtsdestotrotz sind natürlich auch diese 5 Bücher zu würdigen – let’s go!

Die Anomalie – lange ersehnt, leider enttäuscht

Buchcover Hervé le Tellier Die Anomalie
(Copyright: Rowohlt)

Auf „Die Anomalie“ von Hervé le Tellier hatte ich mich sehr gefreut, nachdem ich viel Gutes davon gehört und mich die Geschichte auch sehr angesprochen hatte: Eine Boeing gerät in heftige Turbulenzen, kann aber sicher landen – und tut genau das wenige Monate später noch einmal mit genau den gleichen Passagieren, die es fortan alle zweimal gibt.

Ganz entfernt erinnerte mich der Plot an einige Aspekte aus „Lost“, einer meiner Lieblingsserien, und überhaupt befasse ich mich gerne mit dem Thema Zeitreisen, unterschiedlich verlaufende Zeitlinien, Paralleluniversen. Doch leider wurde ich hier sehr enttäuscht. Viel zu viele Figuren erschwerten es mir, die einzelnen Schicksale genauer zu verfolgen, ich konnte keinen Bezug zu den Protagonist*innen herstellen, und ich fand die Geschichte leider auch weder spannend noch witzig, obwohl sie mir mehrfach als „Mischung zwischen Thriller und Komödie“ angekündigt wurde. Ich hatte nicht einmal Lust, hierzu eine Rezension zu verfassen, was wirklich sehr selten vorkommt! Da das Buch aber viele begeisterte Leser*innen gefunden hat, war es vielleicht einfach nur für mich nicht das Richtige.

Als Roboter bist du perfekt

Buchcover JP Delaney Tot bist du Perfekt
(Copyright: Penguin Verlag)

So oder so ähnlich sollte dieses Buch vielleicht eher heißen, denn bei „Tot bist du perfekt“ sowie auch dem Cover und dem Klappentext hatte ich etwas ganz anderes erwartet, als mir dieser Thriller – mein zweiter von JP Delaney – tatsächlich bot.

Aber vielleicht wäre ein solch expliziter Titel andererseits auch kontraproduktiv. Denn hätte ich im Vorhinein gewusst, dass es hier um künstliche Intelligenz und Robotertechnik geht, hätte ich das Buch vielleicht sogar gar nicht erst gelesen, da mich diese Themen in Romanform üblicherweise nicht unbedingt interessieren. Dachte ich zumindest, bis ich dieses Buch las! Es stellte durchaus einen Anreiz dar, mich nun sogar weiter in der Richtung umzusehen. Für einen Thriller fand ich „Tot bist du perfekt“ tatsächlich perfekt. 😉 Meine Rezension könnt ihr hier nachlesen.

Was haben Ostwestfalen und Cape Cod gemeinsam …?

Buchcover Elina Penner Nachtbeeren
(Copyright: Aufbau Verlage)
Buchcover Miranda Cowley Heller Der Papierpalast
(Copyright: Ullstein)

Vermutlich nicht viel – aber „Nachtbeeren“ von Elina Penner sowie auch „Der Papierpalast“ von Miranda Cowley Heller weisen aus meiner Sicht trotz der völlig unterschiedlichen geographischen Verortung durchaus Ähnlichkeiten auf: zum einen zwei interessante Protagonistinnen, die uns von ihrem Leben und ihren Erfahrungen erzählen und uns damit nahebringen, wie sie zu den Frauen geworden sind, die sie heute sind – und was sie zu verschiedenen Verhaltensweisen in der Gegenwart getrieben hat. Und des Weiteren spielt die Haupthandlung in dem einen Buch komplett und in dem anderen größtenteils an nur einem einzigen Tag, während ansonsten sehr viel in Rückblenden erzählt wird.

Aus diesen beiden Gründen hatte ich einfach ein ähnliches Lesegefühl bei der Lektüre der beiden Bücher – auch wenn letztlich doch zwei sehr unterschiedliche Geschichten erzählt werden. Beide Bücher kann ich daher sehr empfehlen, wenn man gern etwas über Familiendynamiken und die Entwicklung von Charakteren liest und weniger auf eine schnelle Handlungsabfolge fokussiert ist. In welcher Umgebung man eine solche Geschichte lieber verortet hat, ist sicher Geschmackssache. 😉

Alles außer Kontrolle?

Buchcover Ulrich Hoffmann Ausser Kontrolle
(Copyright: Mosaik)

Ein Sachbuch habe ich im April auch noch gelesen, und zwar „[Außer] Kontrolle“ von Ulrich Hoffmann. „Was wir beeinflussen können und was nicht – und wie wir lernen, damit umzugehen“ lautet der Untertitel dieses Buchs. Davon fühlte ich mich sehr angesprochen, da ich tatsächlich dazu neige, mir viel zu viele Gedanken über Themen zu machen, auf die ich gar keinen Einfluss habe.

Wie die Unterscheidung gelingen kann und wie man am besten damit umgeht, manches einfach akzeptieren zu müssen, weil man es eben nicht ändern kann, ist hier aus meiner Sicht auch sehr überzeugend dargestellt. Allerdings sollte man sich von dem mit nur 208 Seiten eher geringen Umfang dieses Buchs nicht täuschen lassen – es ist nicht „mal eben“ weggelesen, sondern verfügt über eine so hohe Informationsdichte, dass man sich unbedingt Zeit dafür lassen sollte.

Fazit

Der Lesemonat April wartete mit einem interessanten Mix aus Büchern auf, von denen ich teilweise mehr, teilweise weniger oder einfach etwas anderes erwartet hatte, als sie mir dann tatsächlich bieten konnten. Alles in allem war es also ein spannender und abwechslungsreicher Lesemonat!

Welche(s) der Bücher kennt ihr schon oder möchtet ihr auch gerne lesen? Schreibt es mir gern in die Kommentare oder schickt mir eine Nachricht.

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