Mein Lesemonat Juli 2022

Im Juli habe ich 9 Bücher beendet, allerdings waren einige „Langläufer“ dabei, mit denen ich mich über Wochen, in einem Extremfall sogar über Monate hinweg beschäftigt hatte. 😉 Dass ich im Juli viel Zeit zum Lesen hatte, hatte zwar keinen schönen Grund, aber wenigstens war es ein angenehmer Nebeneffekt in einer eher schwierigen Phase (die inzwischen glücklicherweise beendet ist). Blicken wir nun also zurück auf den bunten Büchermix, der mich durch diesen Monat begleitet hat!

Roman-Highlights

Buchcover Susanne Abel Was ich nie gesagt habe Gretchens Schicksalsfamilie
(Copyright: dtv)

Den im Juni neu erschienenen zweiten Band von Susanne Abels Gretchen-Reihe, „Was ich nie gesagt habe“, habe ich ziemlich spontan eingeschoben, weil ich einfach neugierig darauf war, wie der erste Band „Stay away from Gretchen“ fortgesetzt wird. Ich bin nicht enttäuscht worden und habe mich darüber gefreut, dass das Niveau des ersten Teils gehalten werden konnte. Wieder einmal ein gelungenes Leseerlebnis!

Buchcover Franziska Fischer In den Wäldern der Biber
(Copyright: Dumont Buchverlag)

„In den Wäldern der Biber“ von Franziska Fischer war für mich ein echtes Wohlfühlbuch. Die Geschichte von Alina, die nach dem Scheitern ihrer Beziehung aus ihrem alten Leben ausbricht und Zuflucht bei ihrem Großvater auf dem Land sucht, hat mich sehr angesprochen und erinnerte mich sowohl thematisch als auch atmosphärisch an andere „Landbücher“ wie „Alte Sorten“ von Ewald Arenz und „Nebenan“ von Kristine Bilkau, die ich ebenfalls sehr empfehlen kann.

Buchcover Tomasz Jedrowski Im Wasser sind wir schwerelos
(Copyright: Hoffmann und Campe)

Schon vor einiger Zeit habe ich auf Instagram den Buchclub „Mädels, die lesen“ entdeckt, in dem jeden Monat ein anderes Buch gelesen und besprochen wird. Bisher hatte sich meine Teilnahme leider noch nicht ergeben – aber das hat sich in diesem Monat geändert: „Im Wasser sind wir schwerelos“ von Tomasz Jedrowski kannte ich noch nicht, und nach der sehr bewegenden Lektüre von „Die Lüge“ (Mikita Franko) im Juni ergriff ich die Gelegenheit, ein weiteres Buch zum Thema Queerness und Homophobie zu lesen.

Auch dieses hat mir dann sehr gut gefallen, und der Austausch dazu auf Instagram machte mir ebenfalls viel Freude. Es war sicher nicht das letzte Mal, dass ich in dieser Leserunde mitgelesen habe (auch wenn ich das August-Buch „Jesolo“ von Tanja Raich leider bereits kenne – aber vielleicht möchte sich ja noch jemand anderes anschließen, nachdem sie oder er das hier gelesen hat 😉).

… und Lowlights

Ich möchte zwar ungern von „Flops“ sprechen, aber zwei Bücher haben mich in diesem Monat leider sehr enttäuscht. Interessanterweise waren beide dem Genre Thriller/Spannungsroman zuzuordnen – lag es vielleicht (auch) daran, dass meine Erwartungen in diesem Bereich besonders hoch sind? Durchaus möglich!

Buchcover Megan Hunter Die Harpyie
(Copyright: C.H. Beck)

Von „Die Harpyie“ von Megan Hunter hatte ich zuvor einiges gehört und mich auf ein düsteres, aber einnehmendes Leseerlebnis gefreut. Im Prinzip war es das auch, aber gefallen hat mir die Geschichte leider wider Erwarten nicht. Vielleicht habe ich das Buch auch zum falschen Zeitpunkt gelesen und hätte in dem Moment eher etwas Aufmunterndes gebraucht. Aber manchmal passt es auch einfach nicht mit einem bestimmten Buch – anderen gefällt es sicher besser als mir.

Buchcover John Marrs The Minders
(Copyright: Ebury Digital)

Mit noch höheren Erwartungen habe ich „The Minders“ von John Marrs begonnen (auf Deutsch übrigens unter dem Titel „The Watchers“ erschienen … Warum nicht gleich „richtig“ als „Die Wächter“ oder „Die Hüter“ übersetzen?).

John Marrs ist unangefochten mein liebster Thriller-Autor, und die ersten beiden Bücher seiner Near-Future-Trilogie, „The One“ und „The Passengers“ (die heißen auf Deutsch, nebenbei bemerkt, genauso), habe ich wie gebannt verschlungen. „The Minders“ ist nun der dritte Teil der Reihe, wobei die drei Bücher nur sehr lose miteinander verbunden sind und auch unabhängig voneinander gelesen werden können.

Fand ich die ersten beiden Bücher also grandios, kann ich das leider über „The Minders“ nicht sagen. Kurz gesagt geht es darum, dass die britische Regierung Staatsgeheimnisse vor Hacker-Angriffen schützen will und sie deshalb in die Gehirne fünf speziell ausgewählter Personen implantiert, den so genannten „Minders“. Warum das für sicherer gehalten wird als die Speicherung auf Festplatten oder ähnlichen Medien? Nun ja, damit begann für mich schon die Unplausibilität des Plots, und leider ging es aus meiner Sicht auch nicht unbedingt glaubwürdiger weiter.

Schade, aber das war wirklich eine große Enttäuschung für mich, da ich mich sehr auf ein fesselndes Leseerlebnis gefreut hatte, das ich hiermit leider nicht bekommen habe. Ich war eher froh, als das Buch zu Ende war …

Sachbücher

Nachdem ich eine Weile etwas weniger im Bereich Sachbücher unterwegs war als in den ersten Monaten des Jahres, habe ich im Juli gleich vier davon gelesen bzw. beendet. Viel mehr, als dass sie eben nicht der Belletristik angehören, haben diese Bücher allerdings nicht miteinander gemeinsam. 😉

Buchcover Lina Mallon 30 women
(Copyright: Moon Notes)

In „30 women“ schildert Lina Mallon, eine bekannte Bloggerin, den Einfluss, den verschiedene Frauen auf ihr Leben hatten – von Arielle der Meerjungfrau über ihre Mutter und Großmutter, Freundinnen, Kolleginnen, bis hin zu Unbekannten, die ihren Weg nur kurz gekreuzt haben. Viele Begegnungen waren inspirierend, manche heilsam, einige waren negativ und doch auf ihre Art lehrreich. Am Ende wird die Leserin eingeladen, 30 (oder nach Belieben natürlich auch mehr oder weniger) Frauen aufzulisten, die in ihrem eigenen Leben Bedeutung hatten. Eine interessante Form der Autobiografie mit dem Fokus auf weibliche Einflüsse – mir hat sie gut gefallen.

Buchcover Svenja Borchers Der Yoga-Effekt
(Copyright: Irisiana)

Neben dem Lesen zählt Yoga zu meinen größten Hobbys. „Der Yoga-Effekt“ von Dr. Svenja Borchers versprach eine wissenschaftliche Herangehensweise an das Thema, und da mich durchaus auch dieser Aspekt interessiert, habe ich mich gern auch mal auf den hier erläuterten neurowissenschaftlichen Ansatz eingelassen. Ob ich die Informationen gefunden habe, die ich gesucht habe, könnt ihr hier nachlesen.

Buchcover Yuval Noah Harari Eine kurze Geschichte der Menschheit
(Copyright: DVA)

„Eine kurze Geschichte der Menschheit“ erzählt Yuval Noah Harari, ein israelischer Geschichtsprofessor, auf gar nicht mal so wenigen Seiten – vom Neandertaler zum Homo Sapiens, aus der Steinzeit bis in die Neuzeit und am Ende sogar mit einem Zukunftsausblick. Zugegeben: In einen wissenschaftlichen Kontext kann ich den Inhalt dieses Buchs nicht einordnen, da mir dazu das Hintergrundwissen fehlt. Ich glaube auch nicht, dass es den Anspruch auf die allgemeingültige „Wahrheit“ erhebt. Vielmehr ist es ein aus meiner Sicht sehr unterhaltsam geschriebenes populärwissenschaftliches Sachbuch, das die dargestellten Zusammenhänge und Entwicklungen anschaulich erläutert.

Gern gelesen habe ich das Buch allemal und auf den über 500 Seiten keinerlei Langeweile verspürt – auch wenn ich eine ganze Weile (hier kommen die eingangs erwähnten „mehreren Monate“ ins Spiel …) brauchte, um die erste Hälfte zu lesen. Die zweite habe ich dann aber innerhalb von zwei Tagen verschlungen. 😉

Buchcover Bodo Schäfer Die Gesetze der Gewinner
(Copyright: dtv)

Und schließlich noch „Die Gesetze der Gewinner“ von Bodo Schäfer – kein Buch, das man mal eben so wegliest, sondern das zum Durcharbeiten und zur wiederholten Beschäftigung damit einlädt, wenn man sich in verschiedenen Bereichen seines Lebens reflektieren und verändern möchte. Meine ausführliche Meinung dazu findet ihr hier.

Fazit

Der Juli bot eine ziemlich abwechslungsreiche Mischung aus interessanten und lehrreichen Sachbüchern, sehr fesselnden Romanen und zwei Thrillern/Spannungsromanen, die mir leider nicht so zugesagt haben. Zum Glück überwogen aber bei weitem die bereichernden und schönen Leseerlebnisse – so kann es gerne im August weitergehen!

Welche(s) der Bücher kennt ihr schon oder möchtet ihr auch gerne lesen? Schreibt es mir gern in die Kommentare oder schickt mir eine Nachricht.

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