Mein Lesemonat Mai 2023
Der Mai ist der fünfte Monat des Jahres, und passenderweise habe ich in diesem Monat auch fünf Bücher gelesen. Wie der Lesemonat verlaufen ist und ob ich euch die von mir gelesenen Bücher empfehlen kann, erfahrt ihr im Folgenden!
„Alle_Zeit“ von Teresa Bücker befasst sich mit der Verteilung von Zeit in unserer Gesellschaft – das Buch ist aber keinesfalls ein Ratgeber dazu, wie man sich seine eigene Zeit besser einteilen kann oder jede Minute des Tages „optimal“ nutzt, sondern ein politisches und feministisches Plädoyer für einen Umschwung in der Gesellschaft. Meine Meinung zu dem einzigen Sachbuch, das ich in diesem Monat gelesen habe, findet ihr hier.
Von Mariana Leky kannte ich bereits „Kummer aller Art“, „Die Herrenausstatterin“ sowie ihren bislang größten Erfolg „Was man von hier aus sehen kann“. Ihre liebenswerte Art zu schreiben hat mir auch in „Erste Hilfe“ wieder viel Lesespaß bereitet; die Geschichte über eine Dreiecksfreundschaft, in der eine Person mit ihrer mentalen Gesundheit zu kämpfen hat, hat mich allerdings nicht ganz so sehr überzeugt wie die anderen.
„The Mothers“ von Polly Ho-Yen ist eine ziemlich düstere Dystopie und entwirft das Bild eines totalitären Regimes, das die eigentlich sehr privaten Themen Fortpflanzung und Elternschaft zur Staatsangelegenheit macht. Ein spannender Ansatz – ob mir auch die Umsetzung zugesagt hat, könnt ihr in meiner Rezension nachlesen.
„Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus ist ein internationaler Bestseller und war 2022 sogar das am meisten verkaufte Buch in Deutschland. Der Plot ist relativ schnell erzählt: Elizabeth Zott hat in den USA der 1950er und 1960er als Chemikerin keine Chance in der männerdominierten Forschungswelt und verdingt sich als Fernsehköchin.
Ihre feministischen Ansichten, in deren Geiste sie auch ihre Tochter erzieht, sind ihrer Zeit voraus – und wahrscheinlich ist es auch das, was viele Leser*innen an diesem Roman so sehr angesprochen hat. Ich würde hier gern eine weitere begeisterte Stimme dazu erheben, denn die Grundidee hat mir ebenfalls sehr gefallen – an der Umsetzung ist mein Lesevergnügen aber leider gescheitert.
Das neunmalkluge vierjährige (!) Kind, das schon Proust liest, sowie ein menschlich denkender Hund waren für mich leider zu viel des Guten, abgesehen von der aus meiner Sicht äußerst langatmigen Erzählweise und dem übertrieben zuckrigen Schluss. Bonnie Garmus wollte eine Heldinnengeschichte erzählen und ist damit meiner Meinung nach weit über das Ziel hinausgeschossen. Leider trug auch die Übersetzung ins Deutsche nicht zu einem guten Eindruck von diesem Buch bei, da sie deutlich zu nah am Original klebt („Jungs bleiben Jungs“, „nur für den Fall, dass“ …). Ich muss das lahme Wortspiel leider bemühen: Die Chemie zwischen mir und diesem Roman hat einfach nicht gestimmt. Schade!
Das Highlight des Monats folgt zum Schluss: „Goldkehlchen“ von Adriana Popescu wird vielleicht sogar ein Jahreshighlight, so sehr hat mich diese Geschichte über einen Demenzchor in einem Stuttgarter Seniorenheim bewegt und begeistert. Meine Rezension könnt ihr hier nachlesen – gepaart mit einer großen Leseempfehlung!
Fazit
Der Mai war einmal mehr ein ziemlich gemischter Lesemonat, in dem mich mit Adriana Popescus „Goldkehlchen“ nur ein Buch komplett überzeugt hat und alle anderen von mir in diesem Monat gelesenen Bücher bei weitem in den Schatten stellt. Ich bin gespannt, welche Bücher im Juni auf mich warten!
Welche(s) der Bücher kennt ihr schon oder möchtet ihr auch gerne lesen? Schreibt es mir gern in die Kommentare oder schickt mir eine Nachricht.