Meine Lesemonate Februar und März 2022

Heute präsentiere ich gebündelt meine Lesemonate Februar und März 2022. Im Februar habe ich begonnen, diesen Blog aufzubauen; im März schließlich bin ich dann damit live gegangen und habe deshalb auch fast alle hier vorgestellten Bücher bereits rezensiert. Blicken wir also auf den insgesamt recht bunten Genre- und Subgenre-Mix zurück, der mich durch diese beiden Monate begleitet hat!

Sachbücher: Von (fast) allem etwas

Buchcover Christian Bischoff Selbstvertrauen Die Kunst dein Ding zu machen
(Copyright: Ariston)

Erneut habe ich im Februar und März, wie schon im Januar, ziemlich viele Sachbücher gelesen. Lag mein Fokus im ersten Monat des Jahres noch klar auf Büchern zu Digital Detox und Persönlichkeitsentwicklung, wurde es in den Folgemonaten etwas vielfältiger. Mit „Selbstvertrauen – Die Kunst, dein Ding zu machen“ von Christian Bischoff reihte sich trotzdem noch ein weiteres Buch in die genannte Thematik ein. Leider konnte es mich aber nicht ganz so sehr überzeugen wie „Bewusstheit“ im Januar.

Thomas Kehl & Mona Linke Das einzige Buch das Du über Finanzen lesen solltest
(Copyright: Ariston)

„Das einzige Buch, das du über Finanzen lesen solltest“ nannten die Macher*innen des YouTube-Kanals Finanzfluss vollmundig ihr „Begleitbuch“ zum Channel. Ob dieser Titel meiner Meinung nach hält, was er verspricht, könnt ihr hier nachlesen.

Buchcover Kübra Gümüsay Sprache und Sein
(Copyright: Carl Hanser Verlag)

Mit hohen Erwartungen bin ich an „Sprache und Sein“ von Kübra Gümüşay herangegangen, das mir schon sehr oft begegnet war und dabei meistens sehr gelobt wurde. Nach einem vielversprechenden Anfang über unübersetzbare Wörter aus verschiedenen Sprachen und der damit einhergehenden unterschiedlichen Wahrnehmung der Welt, die für die Sprechenden daraus resultiert, lag mir der Fokus im weiteren Verlauf aber zu sehr auf Rassismus und Ausgrenzung (nicht nur) anhand von Sprache. Natürlich ist das per se ein sehr wichtiges Thema; jedoch hatte der Titel bei mir als linguistisch Interessierte einfach ganz andere Erwartungen geweckt, die damit leider nicht erfüllt wurden.

Buchcover Roell de Ramm Backpacking für Anfänger
(Copyright: Mosaik)

„Backpacking für Anfänger“ von Roëll de Ram ist kein klassisches „Lesebuch“, sondern eher ein Bildband mit begleitenden Texten, die einem beim Lesen verschiedene Reiseziele schmackhaft machen sollen. Mein Eindruck davon ist hier zu finden.

Buchcover Ronja von Wurmb-Seibel Wie wir die Welt sehen
(Copyright: Kösel-Verlag)

„Wie wir die Welt sehen“ von Ronja von Wurmb-Seibel war für mich ganz klar ein Highlight im Sachbuchbereich des noch jungen Jahres. Die Autorin, ihres Zeichens selbst Journalistin, erläutert, wie wir den Umgang mit Nachrichten selbst in die Hand nehmen können, statt uns dauerhaft von allen Seiten von ihnen berieseln zu lassen. Ein Thema, das immer aktuell, in der momentanen Situation – zwei Jahre Pandemie und Krieg in der Ukraine – aber vielleicht besonders relevant ist. Dieses Buch kann ich guten Gewissens wirklich absolut jedem empfehlen!

Buchcover Kristina Lunz Die Zukunft der Aussenpolitik ist feministisch
(Copyright: Ullstein Buchverlage)

In etwas ungewohnte Lesegefilde habe ich mich dann noch mit „Die Zukunft der Außenpolitik ist feministisch“ von Kristina Lunz begeben. Feminismus und Außenpolitik waren bislang nicht unbedingt Themen, mit denen ich mich täglich beschäftigt habe – aber natürlich schadet es nie, über den Tellerrand hinauszublicken. Ob ich meinen Informationsbedarf zu der Thematik mit diesem Buch stillen konnte und mich davon trotz meines eher dünnen Vorwissens diesbezüglich abgeholt fühlte, könnt ihr hier nachlesen.

Romane: Licht und Schatten auf mal mehr und mal weniger Seiten

Buchcover Amélie Nothomb Reality-Show
(Copyright: Diogenes Verlag)

Zwei Bücher aus dem Diogenes-Verlag bescherten mir im Februar ganz unterschiedliche Leseerlebnisse. In „Reality-Show“ von Amélie Nothomb werden für eine Fernsehsendung wahllos Menschen gekidnappt und in ein KZ gebracht. Andere können sich freiwillig melden und Aufseher*in werden. Unter ständiger Kamerabeobachtung finden Selektionen und Hinrichtungen statt, irgendwann darf das Fernsehpublikum selbst abstimmen, wer „ausscheidet“, also getötet wird. Klingt pervers, ist es auch. Als Parabel auf Shows, die bereits tatsächlich im Fernsehen laufen, aber auch nicht unendlich weit hergeholt.

Man wird definitiv dazu angehalten, seinen eigenen Konsum solcher Formate zu überdenken. Und darüber, ob man „so was“, wenn es das denn wirklich gäbe, definitiv nie im Leben anschauen würde. Oder vielleicht doch zumindest einmal, natürlich nur, um mitreden zu können? Oder doch mal einen Artikel darüber lesen, um sich hinterher darüber aufregen zu können, dass „so was“ tatsächlich gezeigt wird (und mit seinen Klicks ebenfalls zum Problem beitragen würde)? Das Buch hat mich jedenfalls sehr nachdenklich gestimmt und nach dem Lesen noch eine Weile beschäftigt. Ich hatte bis dato nichts von Amélie Nothomb gelesen, aber „Reality-Show“ wird sicher nicht das einzige Buch bleiben.

Buchcover Simone Lappert Der Sprung
(Copyright: Diogenes Verlag)

„Der Sprung“ von Simone Lappert empfand ich ganz anders, aber ebenfalls in gewisser Weise kontrovers. Das Setting: Eine junge Frau steht auf einem Häuserdach und wirft Ziegelsteine herunter. Plant sie einen Suizid? Polizei, Feuerwehr und immer mehr Schaulustige versammeln sich vor dem Haus, und wir erhalten Einblicke in das Leben verschiedenster Personen, die alle auf die eine oder andere Weise in die Situation verstrickt sind. Manche ganz direkt als Freunde und Familienangehörige der Frau, andere sind als Polizist*innen am Rettungseinsatz beteiligt, und manche sind nur zufällig in der Nähe und werden auf unterschiedliche Art vom Geschehen beeinflusst.

Auch hier stellte ich mir beim Lesen die Frage, wie ich anstelle des einen oder der anderen reagiert hätte. Leider hat mir das Buch insgesamt aber nicht so sehr gefallen, wie ich es mir erhofft hatte. Mich überforderte etwas die Masse an Figuren und ich hätte mir einen stärkeren Focus auf weniger Charaktere gewünscht. Am Ende blieben mir außerdem leider zu viele Fragen offen.

Buchcover Katharina Fuchs Unser kostbares Leben
(Copyright: Droemer Knaur)

Das mit über 600 Seiten längste Buch, das ich bisher in diesem Jahr gelesen habe, war „Unser kostbares Leben“ von Katharina Fuchs. Ich schätze die Autorin eigentlich sehr, hat sie mich doch mit ihrem wohl bislang bekanntesten Buch „Zwei Handvoll Leben“ und insbesondere dem großartigen Roman „Lebenssekunden“ sehr begeistert. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen an ihr neuestes Werk, aber leider war ich nach der Lektüre etwas enttäuscht. Warum, erläutere ich hier. Nichtsdestotrotz kann ich euch die beiden anderen genannten Bücher wärmstens ans Herz legen, wenn ihr historische Romane mit realen Hintergründen mögt, und freue mich dennoch auch jetzt schon wieder auf das nächste Buch von Katharina Fuchs.

Buchcover Minu D. Tizabi Revolution morgen 12 Uhr
(Copyright: Blumenbar)

„Revolution morgen 12 Uhr“ von Minu D. Tizabi habe ich gewonnen – zum Glück, denn sonst wäre ich vielleicht gar nicht auf dieses schöne Buch aufmerksam geworden. Psychische Erkrankungen werden hier genauso thematisiert wie Fußball, genauer gesagt die WM 2018, was mich sehr ansprach. Mit 224 Seiten ließ sich das Buch schnell weglesen, war dabei aber keineswegs trivial. Ein sehr angenehmes Leseerlebnis!

Thriller: Leider nur wenig Spannung

Schließlich warteten meine Lesemonate Februar und März noch mit zwei Thrillern auf. John Marrs, mein Lieblingsautor in diesem Genre, konnte mich mit „Wenn Schweigen tötet“ leider nicht so sehr überzeugen wie gewohnt. Und das lag sicher nicht daran, dass ich schon zu viele andere Bücher von ihm kenne – denn er gehört keinesfalls zu den Autoren, die ihre Bücher immer irgendwie gleich aufbauen, sodass man die Pointe stets schon vorausahnt. Im Gegenteil habe ich ihn bislang sehr für die unerwarteten Plot-Twists und ganz unterschiedlichen behandelten Thematiken seiner anderen Büchern sehr bewundert. „Wenn Schweigen tötet“ war mir aber leider zu konstruiert und vorhersehbar – schade.

Buchcover Gilly Macmillan Die Vertraute
(Copyright: Blanvalet Verlag)

Nicht unbedingt vorhersehbar, aber dennoch nicht überzeugend fand ich auch „Die Vertraute“ von Gilly Macmillan. Zwar hätte die Idee von der nicht ganz in der Wirklichkeit lebenden Schriftstellerin und dem offenbar auf ihren Erfolg neidischen Ehemann wirklich Potenzial, aber ich hatte mir mehr von der Umsetzung erhofft. Die komplette Rezension könnt ihr hier nachlesen.

Fazit

Der Februar und März waren bunt gemischt, was die von mir gelesenen Bücher anging. Qualitativ waren diese beiden Lesemonate aber leider recht durchwachsen. Es gab zwar keinen ganz großen Ausreißer nach unten, umgekehrt aber auch wenig Herausragendes. Als Highlight kann ich ganz klar „Wie wir die Welt sehen“ von Ronja von Wurmb-Seibel hervorheben.

Welche(s) der Bücher kennt ihr schon oder möchtet ihr auch gerne lesen? Schreibt es mir gern in die Kommentare oder schickt mir eine Nachricht.

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