Lina Mallon – 30 women (Rezension)

Buchcover Lina Mallon 30 women
(Copyright: Moon Notes)

Erscheinungsdatum: 10.05.2022
(Moon Notes, 208 Seiten, ISBN 3969760127)

Erhältlich bei:

Inhalt

In „30 women“ schildert Lina Mallon, eine bekannte Bloggerin, den Einfluss, den verschiedene Frauen auf ihr Leben hatten.

Jeder der Frauen ist ein eigenes Kapitel gewidmet, und Lina Mallon hangelt sich dabei an der eigenen Biographie entlang: Als Kind beeindruckte sie Arielle die Meerjungfrau, später kamen Mitschülerinnen und Freundinnen, Lehrerinnen und Kolleginnen dazu; auch ihre Mutter und Großmutter spielen – wenig überraschend – eine zentrale Rolle. Darüber hinaus haben aber auch (Un-)Bekannte hier ihren Platz gefunden, die den Weg der Autorin nur kurz gekreuzt und trotzdem Spuren hinterlassen haben. Viele Begegnungen waren inspirierend, manche heilsam, einige waren negativ und doch alle auf ihre Art lehrreich.

Meine Meinung

Die Idee, eine Autobiografie mit dem Fokus auf weibliche Einflüsse zu verfassen, finde ich per se schon einmal großartig und auch sinnvoll, denn schließlich spielen Frauen im Leben jedes Menschen eine entscheidende Rolle: An erster Stelle kommen natürlich die eigene Mutter und oft auch andere weibliche Verwandte, aber auch außerhalb der Familie sind meistens die ersten Bezugspersonen weiblich, von den Erzieherinnen im Kindergarten bis zur Grundschullehrerin. Darüber hinaus entsprechen auch die ersten Idole und Identifikationsfiguren, seien es nun fiktive Charaktere wie die bereits erwähnte Arielle oder reale Personen wie Schauspielerinnen oder Sängerinnen, wahrscheinlich bei den meisten Menschen dem eigenen Geschlecht.

Lina Mallon legt den Fokus auf positive Begegnungen, die sie inspiriert und gestärkt haben, richtet aber an einigen Stellen auch den Blick auf Neid und Konkurrenz unter Frauen. Dies zeichnet aus meiner Sicht ein realistisches Bild der Interaktion unter Frauen, auch wenn das Hauptaugenmerk natürlich auf gegenseitiger Unterstützung liegt und liegen sollte.

Den Untertitel „Von Girlpower, starken Frauen, schwachen Momenten und der Reise zu dir selbst“ finde ich gut gewählt. Er zeigt für mich auf, dass sich das Buch nicht nur an erwachsene Frauen richtet, sondern auch schon für Teenager geeignet ist. Meines Erachtens kann man nicht früh genug damit starten, Mädchen und junge Frauen zu bestärken und ihren Fokus auf Loyalität gegenüber anderen Mädchen und Frauen zu lenken, statt Konkurrenzgehabe zu fördern.

Am Ende wird die Leserin dazu eingeladen, 30 (oder natürlich auch gerne mehr oder weniger) Frauen aufzulisten, die sie in ihrem Leben bisher beeinflusst, bereichert, vielleicht auch behindert haben. Es gibt hierfür sogar eine Vorlage im Buch. Die Idee, das eigene bisherige Leben auch auf diese Art zu reflektieren, fand ich sehr ansprechend.

Kritik habe ich somit eigentlich keine, lediglich haben mich einige Geschichten mehr interessiert und angesprochen als andere, was bei einer solchen Erzählstruktur ganz normal ist. Die Hauptsache an diesem Buch ist aber seine Botschaft, und die ist bei mir definitiv angekommen.

Thalia
(*)

Fazit

Lina Mallon predigt Feminismus nicht mit dem Holzhammer – sie lebt ihn einfach vor. „30 women“ ist ein sehr persönlicher Rückblick auf ihr bisheriges Leben, der mir gut gefallen hat und dessen Lektüre ich sehr empfehlen kann. Allein die Anregung, selbst einmal den eigenen Blick auf die Mädchen und Frauen zu richten, die einen bisher durchs Leben begleitet haben und noch immer begleiten, ist bereits wertvoll genug.


Bewertung

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